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Was Sie bei Transformationen in Ihrem Unternehmen nicht übersehen sollten

Wie schaffen Sie es, die Veränderungen, die Sie für Ihr Unternehmen als notwendig erachten, erfolgreich umzusetzen?

Vor dieser Frage stehen viele Unternehmer und Führungskräfte. Und der Blick auf die Erfolgsquoten von Transformationen zeigt: Oft sind die Antworten auf diese Frage, die in Unternehmen gegeben werden, nicht zureichend: nur 12 Prozent aller Transformationen werden in vollem Umfang erfolgreich abgeschlossen (laut einer Studie von Bain & Company). Mehr als zwei Drittel der Transformationsprogramme bleiben hinter den Erwartungen zurück und erzielen nur mittelmäßige Ergebnisse.  Wie schaffen Sie es also, besser abzuschneiden?

Transformationen: Übersehen Sie nicht Ihre Mitarbeiter!

Was bei Transformationen häufig übersehen wird, ist die wichtige Rolle, die Mitarbeiter bei deren Gelingen oder Misslingen spielen. Transformationen in einem Unternehmen führen immer zu Unsicherheiten. Mitarbeiter haben Angst um ihren Arbeitsplatz. Sie machen sich Sorgen, dass die Veränderungen sie überfordern. So entstehen Widerstände, die Ihnen schweren Gegenwind bescheren können: Weil die Motivation der Mitarbeiter sinkt. Weil das Vertrauen in das Unternehmen sinkt. Ein Punkt, der zum Beispiel auch dazu führen kann, dass das Vertrauen der Kunden in ein Unternehmen nachlässt. Etwa weil verunsicherte Mitarbeiter sich negativ über Ihr Unternehmen äußern.

Auch deswegen ist es wichtig, dass Sie bei Transformationen Ihre Mitarbeiter nicht übersehen; um eben keinen Widerstand zu riskieren. Vor allem aber, weil Sie sich dadurch die Chance entgehen lassen, Ihre Mitarbeiter von Betroffenen zu Beteiligten, ja zu Mitstreitern zu machen.

Transformationen: Betroffene zu Mitstreitern machen

Die schon erwähnte Bain & Company-Studie mit dem schönen Titel „Soul Searching: True Transformations Start Within“ stellt fest, dass sich für Sie die Chancen, die Ziele, die Sie mit einer Transformation erreichen wollen, verdoppeln, wenn Sie Ihre Mitarbeiter bereits sehr früh in den Prozess einbinden.

Wie das sehr gut funktioniert, können Sie an folgendem Beispiel erkennen: Eine Fluglinie betrieb ein Catering. Das Gebäude, in dem das Catering produzierte, war über die Jahrzehnte in die Jahre gekommen und durch diverse Erweiterungen auf eine Weise gewuchert, welche die Arbeitsprozesse ineffizient machte. Um für mehr Effizienz zu sorgen, sollte eine neue Produktionsstätte errichtet und Prozesse und Organisation mithilfe moderner Technologien optimiert werden. Die Fluglinie zog zu diesem Zwecke externe Berater hinzu. Und was passierte?

In der Belegschaft wuchsen die Ängste, und Arbeitsplatzsorgen nahmen zu – was sich in der sinkenden Produktivität bemerkbar machte. Weil die interne Kommunikation mangelhaft war und im Flurfunk die Gerüchteküche brodelte. Die Mitarbeiter waren übersehen worden.

Erst als die Mitarbeiter eingeladen wurden, um an der prozessualen und organisationalen Neuausrichtung mitzuwirken. Erst als in jedem Projektbereich jeweils drei Mitarbeiter aus der Produktion und Bereitstellung teilnehmen durften … – erst da nahm die Transformation Fahrt auf: die zuvor nur Betroffenen wurden zu Mitstreitern.

Denn nicht nur, dass die Mitarbeiter aufgrund ihrer Erfahrung und ihres Know-how wertvolle Hinweise für mehr Effizienz geben konnten. Sie konnten durch die aktive Teilhabe am Veränderungsprozess die Ängste in der Belegschaft reduzierten: Weil sie über den Transformationsprozess im Kollegenkreis sprachen. Weil sie die News von ihren Kollegen hörten, denen sie vertrauten. Weil die Mitarbeiter sich nun einbezogen fühlten.

So können Sie Ihre Belegschaft vom Hemmschuh zum Treiber der Transformationen machen, die Ihnen bevorstehen. 

Indem Sie das Engagement Ihrer Mitarbeiter als so wertvoll erachten, wie es ist. Indem Sie so das ganze Potenzial, das in Ihrem Unternehmen steckt, einbinden. Indem Sie eben Ihre Mitarbeiter nicht übersehen – und so den Kern der Zukunftsfähigkeit Ihres Unternehmens.

Ihr

Lothar Hoss

PS: Wer bei seiner Transformation mit der Dampfwalze über seine Mitarbeiter hinweggeht, wird keine Straße in eine erfolgreiche Zukunft bauen. Lassen Sie uns beim Unternehmertalk über andere Wege sprechen.

Transformation in Unternehmen - Lothar Hoss