Nur 17 Prozent Ihrer Belegschaft ist mit Leidenschaft dabei. Steht morgens auf und brennt dafür, zu Ihnen ins Unternehmen zu kommen und den Unternehmenserfolg mitzugestalten. Alle anderen – und davon der größte Teil, macht Dienst nach Vorschrift – die sind mehr oder weniger in der inneren Kündigung. Diese dramatischen Zahlen weisen die Gallup Studien seit Jahren aus. Deswegen sollte jeder, der sich mit Sorge die Performance der eigenen Leute ansieht, weil sie nicht so ist, wie sie sein sollte, fragen, ob das nicht etwas mit der Art und Weise zu tun haben könnte, wie die Belegschaft Führung erfährt.
Jeder, der durch hohen Krankenstand, steigende Fluktuation oder mangelnde Innovationsfähigkeit im Unternehmen alarmiert ist – der sollte sich darum kümmern, dass mehr Mitarbeiter mit Leidenschaft dabei sind. Wenn Sie es schaffen, aus diesen 17 Prozent vielleicht 25 Prozent zu machen – dann wirkt sich das wirtschaftlich enorm aus und Sie steigern Ihre Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit. Und ein wichtiger Hebel hierfür ist: Etablieren Sie Wertschätzung als eine zentrale Führungskompetenz in Ihrem Unternehmen.
„Sorgen Sie für gute Stimmung!“
Wenn Sie wollen, dass Ihre Mitarbeiter ihr Potenzial entfalten, dann ist es ganz wesentlich, dass die Führungskräfte in Ihrem Unternehmen für gute Stimmung sorgen. Damit meine ich nicht „Tschaka!“
Ihre Führungskräfte sind keine Clowns, sind auch keine Motivationstrainer. Es sind nicht die Fähigkeiten eines amerikanischen Fernsehpredigers, die ich Ihnen als Führungskompetenz ins Stammbuch schreiben möchte. Aber es gibt immer noch sehr viele Vorgesetzte, die es nicht hinbekommen, ihren Leuten zum Geburtstag zu gratulieren. Oder Führungskräfte, die zwar leutselig von dem tollen Kuchen schwärmen, den sie wieder einmal für eine private Kaffeeklatschrunde gebacken haben – die aber nie auf die Ideen kommen, einen solchen tollen Kuchen mal fürs Team zu backen. Solche „Kleinigkeiten“ drücken eine Wertschätzung aus, die enorme Auswirkungen auf die Stimmung und die Leidenschaft im Team hat.
Ein ganz zentraler Hebel und ein Kernpunkt von Führungskompetenz ist auch die Wertschätzung, die sich über Lob ausdrückt. Das klingt einfach: Der Blick in die Unternehmen zeigt aber, dass eine solche Führungskompetenz, das Beziehungsmanagement, noch gewaltiges Entwicklungspotenzial hat.
Der Fokus Ihrer Führungskräfte, von Ihnen, auf Fragen wie: ,Wie zufrieden sind Ihre Mitarbeiter mit der Beziehung zu den Menschen im Arbeitskontext? Wie erleben Sie Unterstützung? Wie werden Erfolge gefeiert? Wie sieht es mit dem Sinn aus, den Ihre Leute in Ihrer Arbeit sehen?’ – dieser Fokus führt zu den gewünschten Ergebnissen.
Können Sie Ihren Leuten also einen starken Sinn vermitteln? Können Sie ein positives Arbeitsumfeld gestalten?
Führungskompetenz kultivieren
Es gibt Führungskräfte, die können das einfach nicht. Wertschätzung zu vermitteln, ist keine ihrer Führungskompetenzen. Sie haben ihre Kompetenzen und persönlichen Stärken auf anderen Feldern. Stellen Sie so etwas fest, kann es sein, dass eine solche Führungskraft an der falschen Stelle ist, persönlich viel Energie für Führung aufwendet, die dann doch nicht ausreicht, um das Team zu einem begeisterten Team zu machen, das darauf brennt, gemeinsam Erfolge zu feiern. Sie ist dann vielleicht eher eine sehr wertvolle Fachkraft und sollte mit weniger Führungsaufgaben und vielleicht eher mit komplexen Projekten betraut sein (warum Klarheit über persönlichen Stärken so wichtig sind? Das lesen Sie hier …
Aber ich bleibe dabei: Wenn Sie Ihr Unternehmen zukunftsfähig aufstellen wollen, kommen Sie nicht daran vorbei, dass Ihre Führungskräfte, Sie, eine Führungskompetenz wie Wertschätzung kultivieren: Wertschätzung für die Menschen im Unternehmen, die ein gutes und gesundes Arbeitsumfeld brauchen, einen Sinn in dem sehen möchten, was sie tun, um dann mit Leidenschaft dabei zu sein und in Ihrem Unternehmen das Beste geben.
Kultivieren Sie einen solchen Führungsstil in Ihrem Unternehmen, ein positives Leadership, dann hat das nachweislich viele positive Effekte: Weniger Krankentage. Ein höherer Umsatz je Kunde. Mehr Innovationen. Weniger Fluktuation. Eine Sogwirkung auf gute Leute, weil Ihre Leute von ihrem guten Arbeitsumfeld, in dem sie Wertschätzung und Sinn erfahren, in ihrem privaten Umfeld erzählen. Und Sie erkennen: Eine Führungskompetenz wie Wertschätzung erlebbar machen zu können, ist nichts „Weichgespültes“, nichts, was „man ja gerne mal machen kann, schad’ bestimmt nicht“ – sie ist ein zentrales Element Unternehmen wettbewerbs- und zukunftsfähig zu machen. Denn, was seit Jahren in vielen Studien nachgewiesen wird: Der Erfolg eines Unternehmens hängt ganz wesentlich von seinen Mitarbeitern ab.
Ihr Lothar Hoss
PS: Wie sehen Ihre individuellen Möglichkeiten aus, ein positives Leadership zu kultivieren? Eine spannende Frage, über die ich mich gerne mit Ihnen unterhalten würde (vielleicht bei einem guten Getränk …